Into the light


Hohler Lerchensporn| Hollowroot (Corydalis cava)

Ins Light

In meinen dunkelsten Zeiten
als ich die lautlose Brise
des an mir vorbeiziehenden Todes spürte
und die Angst, das Leben zu verlieren
mir enge Gesellschaft leistete
sehnte ich mich nach dem erlösendem Licht

Die Dunkelheit wog schwer
je mehr ich mich sehnte,
verdichtete sie sich, bis zur Verzweiflung
und ich verlor mich ganz
im Nichts
die Angst zurück lassend

Im Angesicht der Leere
erkenne ich
die Essenz der Natur
Dunkelheit
und Licht
keines geht ohne das andere

Ich habe nichts zu befürchten
denn die Dunkelheit führt zum Licht
noch brauche ich mich zu sehnen
denn das Licht ist einfach
nur auf der anderen Seite der Dunkelheit


Into the light

In my darkest times
when I felt
the soundless breeze of death
passing by me
and the fear
of losing life
kept close company
I yearned
for relieving light

Darkness weighed heavily
the more I longed
thickening,
into despair
until I lost myself
entirely
into nothingness
leaving fear behind
without a hold on me

In the face of emptiness
I realise nature’s essence
darkness
and light
none goes without the other

I have nothing to fear
as darkness leads to light
nor do I have to yearn
for light is always
just
at the other side of darkness

© Njikoha Ebigbo 2022


I want to live


Das Helmknabenkraut | The Military Orchid (Orchis militaris)

Ich will leben

Ich bin ein menschliches Wesen
und will immer mehr erreichen
höher, weiter, schneller
Der Beste unter allen Lebewesen zu sein
jede Möglichkeit ausnutzen
über alle Grenzen hinweg
Meiner menschlichen Natur treu bleibend

Doch als meine Zellen beschlossen, das Gleiche zu tun
genau dort, wo ich dieses kostbare Leben atme
schnitt ich sie heraus, um sie zu vertreiben
diese monströsen Wucherungen
Bevor ihr unkontrolliertes Leben
mich völlig aufzehrten

Als ich sie nicht los wurde
blickte ich auf mein eigenes Lebensende
Da sah ich das größere Bild der Dinge
Und dann spürte ich
das verwobene Netz des Lebens
in das ich so fein eingesponnen war
und doch so akribisch zerstören wollte

Ich verstand, dass meine Taten
nicht anders waren als die meines Krebses
Und ich war dieses anomale Wachstum
das diese Erde unkontrolliert verzehrte
Unwissend über all die Zeichen und Symptome
eines erkrankten blauen Planeten

Doch mit der Erkenntnis kommt die Chance
den Lauf des Schicksals zu verändern
das sich so unausweichlich abzeichnete
Ich muss jetzt das Wissen nutzen
das ich bei meinen unrühmlichen Taten erwarb
um ein einfaches Ideal zu verwirklichen
Mich selbst retten!

Ich existiere, weil alles andere auch existiert
und so muss ich andere leben lassen
um auch selbst zu leben
Also nehme ich die Kontrolle über mich selbst
aber lasse dieser Erde die Kontrolle
über alle anderen Dinge

So werde ich kontrollieren, wie ich mich vermehre
und verzichte darauf, Leben zu zerstören
Lass mich alles sauberer machen
und die Lunge und das Herz der Erde heilig halten
Ich werde kontrollieren, wie und was ich wo nutze
und die vielfältigen Formen des Lebens schützen

Von jetzt an
werde ich ändern was ich esse
und tausche Profit gegen Effizienz ein
Ich werde jedem Lebewesen begegnen
als ein Spiegelbild meiner selbst
und mich der bedingungslosen Liebe hingeben
auf und jenseits dieser schönen Erde


I want to live

I am a human being
I seek to achieve
going higher, further, faster
To be the best amongst all living beings
Exploiting beyond all boundaries
Living true to my human nature

Yet when my cells decided do the same
Right where I breathe this precious life
I cut them out, seeking to expel
those monstrous growths
before their uncontrolled lives
consumed me up entirely

When I could not rid myself off them
having to look at my life’s own end
I saw the bigger picture of all things
And then I came to sense
that intricate web of life
into which I was so delicately spun
but was so meticulously destroying

I understood that my deeds
where none different to those of my cancer
And I was that aberrant growth
uncontrollably consuming this Earth
Oblivious of all the signs and symptoms
of a sickened blue planet

Yet with realisation comes the chance
to turn the tide of a fate
that loomed so inevitably
I must now put to use
all knowledge acquired in my exploits
and evolve upon a simple ideal
Save myself!

I exist because everything else also exists
and so I must let others live
to live, myself
Let me be in control of myself
and leave this Earth
to remain in control
of every other thing

So I will control how I multiply
and refrain from destroying life
Let me make everything cleaner
and hold Earth‘s lungs and heart sacred
I will control how, what and where I exploit
and protect life‘s diverse forms

From now onwards
I will change what I eat
and trade profit for efficiency
I will meet every living being
as a reflection of myself
And indulge myself in unconditional love
on and beyond this beautiful Earth

© Njikoha Ebigbo 2021


Out of love


Aus Liebe

Lass mich für Dich sorgen, meine Liebe
Komm in meine Umarmung,
ich werde Dich beschützen
Erlaube mir, alles von mir zu teilen,
Wissen und Einsicht
Dich von deiner Last erleichtern
Denn Dein Glück
ist die Quelle meiner Freude

Wie kann ich mich nicht zurückhalten
mit meiner allumfassenden Sorge?
Da jeder deiner Wünsche
Mühe und Schmerz
Sorgen und Ängste
in meiner Seele widerhallt
entlang von Bindungen, die
den Zyklus von Tod und Geburt überschreiten

Doch ich erinnere mich, dass wir miteinander verwoben sind
in Bändern der Liebe
Zeitlose, niemals schwindende, selbstlose Liebe
Wie kann ich Dir dann die Chance verweigern
die Chance, zu lernen und das Leben zu erfahren?
Auf deinem eigenen Weg, in deinem eigenem Tempo
Denn die Essenz des Lebens
ist die Erfahrung selbst

So höre ich auf mich einzumischen
Erlaube mir Dich zu begleiten
auf diesem lernenden Lebensweg,
denn auch ich muss mich auf dieses Leben einlassen
Deshalb bitte ich: Verzeih!
Diese Momente meiner Unvollkommenheit
Während wir die Essenz des Lebens annehmen
Hand in Hand


Out of love

Let me care, my dearest one
Come into my embrace,
I shall keep you safe
Allow me to share all of mine
knowledge and insight
and relieve your burden
for your happiness
is my source of joy

How can I not hold back
with my encompassing concern?
As your every desire
trouble and pain
worry and fear
reverberate within my very soul
along bonds transcending
the cycles of death and birth

But I remember that we are interwoven
in bands of love
Timeless, never dwindling, unselfish love
How then can I deny you
the chance to learn and experience life?
On your own path, at your own pace
For the essence of life
is the experience itself

So let me cease to interfere
but rather accompany you
on this learning life path
as I too must apply myself to this life
Pray then, do not hold against me
those moments of my imperfection
As we embrace the essence of life,
hand in hand

© Njikoha Ebigbo 2021


Mountain


Berg

Still, imposant
uraltes Wesen
Das Leben verströmend
der reinsten Art
Dieser pulsierende Fels


Mountain

Calm, imposing
ancient being
exuding life
of purest kind
that pulsating rock

© Njikoha Ebigbo 2021


My soul sediments


Die Schichten meiner Seele

Erinnerungen verweilen
jetzt, irgendwo
tief in meinen Inneren
Schicht um Schicht
setzen sie sich ab
und meine Erfahrungen
formen meine Seele

Darum lass mich bewusst sein,
eines jeden Augenblickes
des Lebens, der vergeht
Denn wie ich entscheide
zu sehen, wird zu meinem Selbst


My Soul Sediments

Memories linger on, now
somewhere, deep inside
constantly settling down

Layer after layer
all my experiences
form my soul

So let me be aware
of every moment
of life, passing

As how I choose
to see
becomes me

© Njikoha Ebigbo 2021


Existence


Existenz
——
| Bedeutsam |
Das Leben ist so groß
Unendlich
Das Universum ist alles
Ewig
Und ich bin unwesentlich?

| Wirklichkeit |
Alles ist so klein wie es groß ist
und so groß wie es klein ist
Alles ist, gleichzeitig
und doch getrennt
Und ich, mittendrin

| Verbindung |
Energie, Elemente, Atome
wechseln Form, Ort, Zeit
Materie, Körper, Raum
Jetzt ein Tier, damals ein Berg
Und morgen bin ich ein Baum

| Transzendenz |
Die Ewigkeit beginnt
mit der Endlichkeit
Alles bedingt einander, wechselnd
und jedes ist sich selbst bewusst
Ich bin, im Sein, und wie Licht, ewig

Existence
——
| Meaningfulness |
Life is so vast
Infinite
The universe is everything
Eternal
And I am insignificant?

| Reality |
Everything is as small as it is big
and as big as it is small
Everything happens, at the same time
and yet is separate
And I am right within it all

| Connection |
Energy, elements, atoms
change form, place, time
Matter, body, space
Now an animal, then a mountain
And tomorrow I will be a tree

| Transcendence |
Eternity begins
with finiteness
Everything is determined by each other
each being aware of itself
And I am, in being, and like light, eternal

© Njikoha Ebigbo 2021


Humankind’s purpose?


Des Menschen Auftrag?

Es war einmal der Mensch
in der Erdgeschichte
ganz kurz und prägnant

Eine Naturgewalt
zerstörerisch wie ein Orkan
anpassungsfähig und invasiv
wie ein Virus

Er schuf wohin er ging
in jedem Erdwinkel gleich
und darüber hinaus

Er war selbst die Sintflut
fegte das blühende Leben fort
und seines gleich dazu

Mit der Intensität und Rasanz
eines verheerenden Buschbrandes
vollbrachte er ein Aussterben
sonderbaren Ausmaßes

Doch jedes gelebte Leben
ergänzt die fortwährende Schöpfung
wird eingewoben ins ewige Lebensgeflecht

Auf Zerstörung folgt Entstehung
denn der Ausgleich ist ein Gesetz
aus der die Lebensvielfalt entspringt

So sprießt das Leben wieder
blüht vielfältiger denn je zuvor
Und ein neues Zeitalter beginnt

So erfüllt der Mensch seinen Zweck
während eines Wimpernschlags
des universellen Daseins

Humanfkind’s purpose?

Once upon a time
in the history of the earth
very briefly and succinctly
there was humankind

A force of nature
as destructive as a hurricane
Adaptable and invasive like a virus

It created wherever it went
in every corner of the earth
and beyond

It was the Flood itself
swept away all blossoming life
and its own in the course

With the intensity and fury
of a devastating bush fire
It brought about an extinction
of strange proportions

Yet every life lived
completes the perpetual creation
is woven into the eternal web of life

Destruction is followed by creation
for balance is a law
from which the diversity of life springs

And life unfolds again
blossoms more manifold than ever before
as a new age begins

So humankind fulfils its purpose
within the blink of an eye
in the existence of the universe

© Njikoha Ebigbo 2021


Rising above myself


Helmlinge im Ried | Mycena mushrooms

Über mich selbst erhebend

Ich sehe die Tiere an
und ich begreife eine Selbstverständlichkeit
mit der sie nach Nahrung suchen
sich vermehren und sterben

So sehe ich es auch den Bäume an
diese Selbstverständlichkeit in ihrem Dasein
Ich spüre dieses Gefühl welches sie verströmen
So friedlich, so frei, als wären sie voller Liebe

Es ist als ob sie ihr Leben
nach etwas ausrichten
was ich schon längst vergessen habe,
wie ein gut verborgenes Geheimnis
Ich glaube es ist der Sinn des Lebens

Ich schließe meine Augen
denn ein solches Geheimnis
versteckt man am besten dort
wo es kaum zu erwarten wäre

Ganz nah und doch so fern
mitten in mir drinnen
Nach vielen mühevollen Jahren
befreit von allen Ängsten
mit dem geklärten Blick des Ur-Vertrauens
entdecke ich es nun
tief in mir verborgen

Dort liegt ein Ur-Bedürfnis verkümmernd
und beschwört meine Aufmerksamkeit,
drängt mich dazu über allen Dingen zu stehen
Zu erfahren was größer ist
als meine Vorstellungskraft zu denken vermag

Es ist das Universum selbst
in mir versteckt
zur vollkommenen Entfaltung wartend
um das Leben zu leben
als verwobener Teil eines großen Ganzen
Es ist das Sein
im unendlich verflochtenen Netz des Lebens

So begreife ich
es gibt weder Gut noch Bös
richtig noch falsch
Keine Gerechtigkeit
So ist die Natur
der bedingungslosen Liebe
Die einzige Freiheit
ist die meiner eigenen Entfaltung
über das Selbst hinaus
als Teil eines großen Ganzen
Ein Sein im Zustand dieses gestillten Bedürfnisses

Rising above myself

I see it in the animals
that natural ease
with which they search for food
multiply and die

I also recognise it in the trees
this natural ease in their existence
I sense this feeling which they exude
So peaceful, so free, as if full of love

It is as if they direct their lives
according to something
that I have long forgotten
like a well-hidden secret
I believe it is the meaning of life

I close my eyes
as such a secret
is best hidden
where it is hardly to be expected

So near and yet so far
right inside of me
After all those years of toil
freed from all fears and worries
with the cleared view borne of primal trust
I now discover it
hidden deep within myself

There, a primal need lies withering away
yet summons my attention
Urging me to rise above all things
To experience what is greater
than my imagination can conceive

It is the universe itself
hidden right within me
awaiting perfect unfolding
so as to live this life
as an interwoven part
of a greater whole
It is being
in the infinitely interwoven web of life

So I understand
there is neither good nor evil
right nor wrong
No justice
Such is the nature
of unconditional love
The only freedom
is that of my own personal unfoldment
as part of a greater whole
A being in the state of this fulfilled need

© Njikoha Ebigbo 2021


PAX

Pax


Noch nie kam mir die Welt so gespalten vor.
Arme und Reiche, Gesunde und Kranke, Impfbefürworter und Impfgegner, Gewalt und Wohlstand, Heimatlose und Heimatverteidiger, Umweltzerstörung und Naturschützer, Ignoranz und Artensterben, Knappheit und Verschwendung … …

Was ist richtig, was falsch? Wer hat Recht? Welche Meinung zählt?

Was denkst Du? Hinterlasst mir gerne ein Kommentar.

Eine Antwort kam mir im Wunderreich der Pilze als dieses Bild entstand! Meine Gedanken liest ihr hier als Verse.

Never before has the world seemed so divided to me.
The poor and the rich, the healthy and the sick, vaccination advocates and vaccination opponents, violence and prosperity, the homeless and the homeland defenders, environmental destruction and conservationists, ignorance and species extinction, scarcity and waste… ….

What is right, what is wrong? Who is right? Which opinion counts?

What do you think? Feel free to leave me a message.

An answer came to me in the wonder realm of mushrooms when I took this photograph! You may read my thoughts in the verses below.

Helmlinge im Ried | Mycena mushrooms

Pax

Freude wird durch Leid geboren
Hässlichkeit erzeugt Schönheit
Während Reichtum durch Armut besteht

Meine Freiheit bestimmt Deine Einschränkung
Mein Trost ist Dein Kummer
Mein Fortschritt ist der Grund für Deinen Stillstand
Denn ohne Dich kann ich nicht existieren

Das Leben ist nur ein Kreis
Und Du bist mein Spiegelbild
Dein Fortschritt wird zu meinem Stillstand
Deine Freiheit meine Einschränkung
Du wirst Wohlstand während meiner Not empfangen

Die Kluft bestimmt die Einheit
So waren wir immer geeint
Trotz unserer Missachtung
Beide, getrennt und doch Teile des einen

Dann ist unser Dialog unvermeidlich
Wir müssen ihn nur führen
Mit den Zungen unserer Herzen
Immer im Dasein der Liebe
Um dauerhaften Frieden zu erhalten

Pax

Joy is born upon suffering
Ugliness begets beauty
Whilst wealth is upheld by poverty

My freedom determines your restriction
My comfort is your affliction
My progress is the reason for your standstill
For without you I cannot exist

Life is but a circle
And my reflection is your image
Your progress will become my standstill
Your freedom my restriction
You will receive prosperity out of my affliction

The divide determines unity
So we always have been united
Despite our disregard
Both, separate but parts of one

Then our dialogue is inevitable
Only to be performed
With the tongues of our hearts
Ever in love‘s presence
For lasting peace to be

© Njikoha Ebigbo 2021


Paradise Lost


Parnassius apollo| Parnassian apollo / Roter Apollo
Roter Apollo auf einer Wiese, Schwäbischen Alb | Parnassian apollo, Swabian Alb

Das verlorene Paradies
——

Ich verließ das Paradies
Als ich die Gewalt
Über Pflanz und Tier
Zu meinem Eigen machte

Ich fand Wissen und Macht
Von unvorstellbarer Größe
Und bediente mich
Nach Lust und Laune
Dem Götterwahn verfallen

Ich machte mich schuldig
Des Raubes und der Ausbeutung
Verlor jedes Maß
Und schiere Gier
Lenkt nun mein Handeln

Und so wandte ich mich
Gegen meine eigene Natur
Tauschte Pfeil und Bogen
Gegen den Pflug ein
Zwang meine freie Seele
In das Korsett der Sesshaftigkeit

So verleugne ich mein wahres Erbe
Für eine Welt voller Illusion
Gesponnen aus einer Spirale
Ungehemmter Völlerei
Genährt aus dem Geflecht
Unzähliger und vielfältiger Lebewesen

Doch meine Kinder sehen
Was ich fortwährend verdränge
Meine Illusion ist längst verflogen
Und mit ihr gehen auch jene
Kostbaren Schätze der Natur
Die Vielfalt millionenfacher Jahre
Mit einem Wimpernschlag vernichtet

Sie sehnen sich nach Befreiung
Nach der natürlichen Ordnung
Im Einklang mit dem Lebensgeflecht
Aller sichtbaren und unsichtbaren Wesen
Nach ihrer wahren Natur
Der Intuition und dem Sein
Ich höre ihre Stimmen
Voller Wut und Verzweiflung

Im Moment der Erkenntnis
Steigt in mir ein Urverlangen
Nach einem Dasein
Im Schoße der Natur
Ich sehne mich nach meinem wahren Platz
Im universellen Geschehen
Jetzt sehe ich vor mir liegend
Das Ausmaß meiner Zerstörung
An all den anderen Wesen
Hat mich selbst unlängst getroffen

Und so bin ich gezwungen
Ganz von vorn zu beginnen
Zurück zu dem Bewusstsein
Des Sammlers und des Jägers
Befreit vom Zwang der Sesshaftigkeit
In Hoffnung und in Demut

Doch werde ich meinen wahren Platz
Im Lebensgeflecht je wieder einnehmen?
Das weiß nicht mal das Universum
Denn so ist das Leben
Unberechenbar und ohne Ziel
Zufällig und geregelt zugleich
Und nichts bleibt ohne Konsequenz

Paradise lost
——

I left paradise
When I gained power
Over plants and animals
And put it to my own use

I found knowledge and power
Of unimaginable greatness
And I helped myself at will
Falling into the delusion
Of being like a god

I made myself guilty
Of robbery and exploitation
Lost all measure
As sheer greed
Now guides my actions

And so I turned
Against my own nature
Exchanged bow and arrow
For the plow
Forced my free soul
Into the corset of sedentariness

So I deny my true heritage
For a world full of illusion
Spun from a spiral
Of unrestrained gluttony
Nourished from the web
Of countless and varied creatures

But my children see
What I continually repress
My illusion has long since vanished
And with it go those
Precious treasures of nature
The diversity of millions of years
Destroyed in the blink of an eye

My children long for liberation
For the natural order
In harmony with the web of life
Between all visible and invisible beings
According to their true nature
That of Intuition and beingness
I hear their voices
Full of rage and despair

In the moment of realization
A primal longing rises in me
For an existence
In nature‘s very bosom
I long for my true place
In the universal turn of events
But I see lying before me
The extent of my destruction
On all living beings
And on my own self

And so I am forced
To start all over again
Back to the consciousness
Of the gatherer and hunter
Freed from the constraints of sedentariness
In hope and in humility

But will I ever take my true place
In the web of life again?
Not even the universe knows
For such is life
Unpredictable and without purpose
Random and regulated at the same time
And nothing remains without consequence

© Njikoha Ebigbo 2021